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Ela und Emma Schneider – Die Walnuss im Roibusch

Wir freuen uns, die beiden Solinger Künstlerinnen Emma und Ela Schneider im Rahmen von Kunst in der Kanzlei begrüßen zu dürfen. Dabei sind die Beiden keine Unbekannten in der Solinger Kunstszene. Seit 2024 führen Mutter und Tochter die bekannte Gräfrather Galerie Art-Eck. Schon der Titel ihrer Ausstellung „Die Walnuss im Roibusch verweist auf die unterschiedlichen Werkstoffe der Künstlerinnen. Während Ela Schneider sich auf die Arbeit mit Holz spezialisiert hat, nutzt ihre Tochter Teebeutel als Werkstoff. Doch so unterschiedlich die Werkstoffe auch sind, bei beiden steht das Sammeln am Beginn des Schaffensprozesses. So sammelt Ela Schneider Holz und Hölzer in allen Variationen, das kann von einem Baumstamm über Holzabfälle aus der Produktion von Messergriffen bis hin zu einer alten 50er Jahre Musterbuch-Sammlung reichen. Emma Schneider hingegen sammelt alte Teebeutel – zumeist von Schwarztee -, die sie nach Farben und der Intensität der Verfärbung sortiert. So schafft sie sich den idealen Ausgangspunkt für ihre Werke.

Ela Schneider arbeitet schon über 20 Jahre mit dem Werkstoff Holz. Ihr Arbeitsprozess lässt sich dabei als fließend aus dem Material heraus beschreiben. Am Anfang steht häufig eine Idee oder eine Ahnung in welche Richtung sich die Arbeit entwickeln soll. Doch Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der sich manchmal unter der Arbeit verändert. So entsteht eine unvorhersehbare Dynamik in ihrem Schaffensprozess. „In jedem Holz wohnt eine verborgene Schönheit, die ich mit meiner Arbeit zum Scheinen bringen will“, so die Künstlerin. Ganz in diesem Sinne sind auch die Ausdrucksformen von Ela Schneider vielfältig. So finden sich in der Ausstellung neben aus Messerhölzern geformte abstrakten Figuren von außergewöhnlicher Lebendigkeit oder bis zur Spiegelung glattpolierte Holzkiesel ebenso Wandbilder aus hauchdünnen Furnierhölzern, die an Intarsien erinnern, in ihrer Intensität aber doch  darüber hinausgehen.

Was bei Ela Schneider die Maserungen und Schattierungen des Holzes, sind bei Emma Schneider die Verfärbungen und Schattierungen der Teebeutel. Mit diesem ungewöhnlichen Werkstoff schafft die Studentin der Folkwang Universität der Künste Bilder von durchscheinender Intensität. Dabei vermitteln die mosaikgleich aufgetragenen Teebeutel dem Betrachter einen schon fast räumlichen Eindruck. Denn da wo jeder einzelne Teebeutel mit seinen Verfärbungen und Mustern schon für sich ein kleines Kunstwerk aus Licht und Schatten darstellt, vereint sie diese zu einem größeren Kunstwerk, in dem klare Konturen sich in Licht und Schatten verlieren. Dabei merkt man der Künstlerin neben ihren abstrakten Arbeiten die Leidenschaft für Portraits an. Bereits seit ihrem 13. Lebensjahr zeichnet Emma Schneider intensiv. Wobei sich das Portrait wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten zieht.