
Als wir vor zwanzig Jahren mit der Ausstellungsreihe Kunst in der Kanzlei begonnen haben, konnte niemand ahnen, dass es mal ein solcher Erfolg werden würde. Mit der Ausstellung von Thomas Baumgärtel, erhalten wir nun eine in der Kunstwelt angesehene Auszeichnung. Anfangs noch als Sachbeschädigung geahndet, gilt Baumgärtels Banane mittlerweile seit mehr als 40 Jahre als Auszeichnung für besondere Orte der Kunst. Sie leuchtet Besuchern an den Eingängen von Museen und Galerien auf der ganzen Welt entgegen. Nun ziert sie auch den Eingang unserer Steuerberatungskanzlei in Solingen Gräfrath.
Thomas Baumgärtel gilt als einer der ersten StreetArt-Künstler in Deutschland. Dabei ist StreetArt in seiner klassischen Form mit Schablone und Spraydose nur der Ausgangspunkt seines Schaffens. Denn er lässt sich weder von einer Stilrichtung noch von den Materialien, mit denen er arbeitet, vereinnahmen. Mal werden Baumgärtels Werke als PopArt, mal als DaDa und mal als UrbanArt beschrieben. Mal verwendet er besagte Spraydose und Schablone, dann sind es Pinsel und Farbe und dann wiederum verwendet er die Rückseite von alten Plakatwänden oder Straßenschilder als Malgrund.


Wenn man einem roten Faden in seinen Werken sucht, lässt sich Thomas Baumgärtel vor allem als politischer Künstler beschreiben. Provokation gehört bei ihm zum Konzept. So sprayte Baumgärtel in Lützerath, um gegen die Braunkohle zu demonstrieren oder reiste durch die Ukraine, um Orte des Krieges zu markieren. In diesem Sinne kommt auch das Motto der Ausstellung „Steuern sind Banane“ nicht von ungefähr.
Das Schlüsselerlebnis, das Thomas Baumgärtel auf den Weg zum international anerkannten Künstler führte, war eine spontane Idee. Während seines Zivildienstes 1983 nagelt er in einem Krankenzimmer anstelle der fehlenden Jesus-Figur die Schale einer Banane ans Kruzifix. Die kontroversen Reaktionen, die er damit auslöste, sind bis heute Triebfeder seiner Arbeiten.