Michael Röttgerding – Fotografie

Lost Places ist ein Genre der Fotografie, das sich auf die Dokumentation und künstlerische Darstellung verlassener und vergessener Orte konzentriert. So reist auch der Wülfrather Michael Röttgerding durch die halbe Welt, um diese Orte aufzuspüren und fotografisch festzuhalten. Dabei schafft er es auf einzigartige Weise, die Ästhetik des Verfalls, das Durchscheinen einstiger Schönheit in den sich auflösenden Strukturen der verlassenen Gebäude zu finden. Seine Fotos erzählen Geschichten, in denen er das Leben der ehemaligen Bewohner dokumentiert und weiterträgt. So zeigt er dem Betrachter auch immer die Vergänglichkeit des Seins auf. Was heute noch strahlend schön für die Ewigkeit erschaffen erscheint, kann morgen schon mit verblassenden Farben, verlassen und vergessen sein. „Die Dokumentation solcher Orte, in denen sich noch die Spuren der Menschen finden, die dort gelebt und gearbeitet haben, fasziniert mich immer wieder aufs Neue“, schildert Michael Röttgerding seine Passion für die Lost Places Fotografie.

Als Jahrgang 1964 hat Michael Röttgerding die Fotografie von der Pike auf gelernt. Anfangs noch mit analogen Kameras unterwegs hat er sich den gesamten fotografischen Prozess von der Aufnahme bis hin zur Entwicklung der Filme selbst angeeignet. Schon damals hatte er ein Faible für verlassene Orte. So entstanden vornehmlich schwarz-weiß Aufnahmen von Zechen und Lagerhallen. Nach einer Durststrecke entdeckte er die Fotografie mit dem Aufkommen der Digitalkameras und ihren Möglichkeiten für sein künstlerisches Schaffen neu. Dabei legt er auch hier ganz in Sinne seines Werdegangs ein großes Augenmerk auf die Gestaltung und Bearbeitung der Fotos. Sein schöpferisches Talent blieb dabei nicht unbemerkt und so sind seit mehr als zehn Jahren Ausstellungen ein Teil seiner Arbeit.